Neues von AMIGA
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1. Offener Brief von AMIGA-Präsident Jim Collas an die Amiga-Gemeinde

�Mai 1999

Liebe Amiganer,

der April war ein sehr tatenreicher Monat für Amiga, mit vielen Aktivitäten
und guten Fortschritten.
Ich habe über 1200 Emails von Leuten auf der ganzen Welt bekommen, ich habe
mich mit Repräsentanten der Amiga Gemeinde in Deutschland und in England
getroffen, wir haben unseren Personalbestand bei den leitenden Angestellten
ausgebaut, wir haben Geschäftsbeziehungen mit wichtigen Technologiepartnern
aufgebaut und wir haben unsere Produktpläne für 1999 ausgearbeitet.

Die Anzahl der Emails, die ich von der Amiga Gemeinde bekommen habe, war
überwältigend. Die meisten Emails waren motivierend und unterstützend. Ich
bekam viele Ratschläge und Vorschläge über Technologie und Produkte. Diese
Emails waren einfach toll. Sie sind aufbauend, verständnisvoll, interessant
und vergnügend zu lesen. Die Leute in der Amiga Gemeinde haben eine
großartige Persönlichkeit. Viele Emails waren kurz und voller Ermutigungen,
während fast ebenso viele über mehre Seiten lang waren, mit Listen,
Vorschlägen, Ideen und Meinungen. Vielen Dank für diese Unterstützung per
Email, die extrem anspornend für das Amiga Team und mich war. Natürlich gab
es auch Emails von Amiganern, die frustriert durch die Situation waren.
Diese Emails waren wertvoll für mich, da sie mir Einblick in Fehler der
Vergangenheit geben, so daß ich sie auf unserem Weg in die Zukunft
vermeiden kann. Bitte hört nicht auf, Emails zu schreiben. Es tut mir leid,
daß ich nicht allen antworten kann. Ich habe persönlich auf über 600 Emails
geantwortet, aber mit der Zeit bin ich dem Volumen nicht mehr nachgekommen.
Ich möchte versichern, daß ich jede Email lese, die ich bekomme und daß sie
eine wichtige Rolle bei der Gestaltung unserer Zukunftspläne spielen. Ich
werde weiterhin persönlich auf so viele Emails wie möglich antworten.

Dies ist auch schon der Stickpunkt für mein Hauptanliegen in diesem Monat,
nämlich die Kommunikation. Es ist wichtig, daß wir eine effektive
Kommunikation mit der Gemeinde aufrechterhalten. Emails und Anfragen für
Geschäftstreffen überschwemmen zur Zeit unser Team. Diese Menge an
Kommunikation ist sehr aufbauend, aber dennoch möchte ich niemanden
demotivieren, weil nicht allen persönlich Antwort gegeben werden kann.

Wir arbeiten derzeit einen Vorschlag aus, wie man die Kommunikation
zwischen Amiga und der Gemeinde noch verbessern kann. Dieser Vorschlag wird
aus vielschichtigen Programmen bestehen, inklusive dem derzeitigen
Executive Update, einem Team, das Emails beantwortet, einem neuen Amiga
Beratungsbeirat, Umfragebögen für unsere zukünftigen Produktmerkmale, einer
monatlichen und besseren Usergroup Kommunikation sowie verbesserte
Kommunikation mit der Amiga Presse. Detaillierte Informationen zu all
diesen Punkten werden in den nächsten Wochen auf unserer Website zu finden
sein. Um die Gemeinde noch zusätzlich auf dem neuesten Stand unserer Amiga
Aktivitäten zu halten, wird das Hauptziel dieser Punkte sein, die Gemeinde
in die Zukunftspläne von Amiga aktiv miteinzubeziehen. Wir alle müssen
zusammen daran arbeiten, um sicher zu gehen, daß die gesteckten Ziele auch
der Gemeinde helfen und es so Amiga ermöglichen, die nächste
Computerrevolution einzuleiten.

Eine der geplanten Kommunikationsprogramme ist der neue "Amiga
Beratungsbeirat" oder AAC (Amiga Advisory Council). Die Idee für dieses
Programm entstand durch Gespräche mit Leuten aus der Amiga Gemeinde. Es ist
zu schwierig, Tausende von Menschen in unseren Planungsprozeß
miteinzubeziehen, und so mußten wir ein besser zu handhabendes Forum
gründen. Wir haben vor, einen Beratungsbeirat zu etablieren, der aus Leuten
besteht, die als "Leiter" in der Amiga Szene angesehen werden. Die
Mitglieder dieses Beirats AAC sollen von der Amiga Gemeinde gewählt werden.
Wir arbeiten bereits an den Details dieser Wahlprozedur. Dieser Beirat soll
alle Zugehörigen der Amiga Gemeinde repräsentieren, so daß wir eine
vielfältige Palette von Bedenken und Vorschlägen für unsere Zukunftspläne
mit dem Amiga bekommen. Wir werden spezielle Messageboards ins Leben rufen
sowie Email-Listen und Treffen, die es den AAC-Mitgliedern ermöglichen
sollen, effektiv zu kommunizieren. Die Informationen und Entscheidungen
eines solchen AAC Treffens werden mit der Gemeinde geteilt. Also, haltet
auf unserer Website weiterhin Ausschau nach Neuigkeiten zu diesem Programm.
Ebenso werden wir diese Informationen in Amiga Magazinen und Usergroups
veröffentlichen.

Ende April reiste ich nach Deutschland und England, um mich mit
Repräsentanten von Firmen und Usergroups zu treffen, um gemeinsam die
Zukunftspläne des Amigas zu besprechen und die Realisierung diese Pläne mit
Hilfe der Gemeinde zu untermauern. Ich möchte mich bei den Leuten
entschuldigen, die aufgrund einer nötigen überschaubaren und daher
begrenzten Teilnehmerzahl keine Gelegenheit hatten, an den Treffen
teilzunehmen. In Deutschland und England waren es ca. 30-40 Teilnehmer, die
Entwickler, Händler, Distributoren, Usergroups und die Presse vertreten
haben. Ich denke, daß diese Treffen sehr produktiv und informativ waren.
Dies macht es mir möglich, unsere Zukunftspläne zu optimieren und
gleichzeitig die Bedürfnisse der Gemeinde kennenzulernen. Zum Beispiel
haben wir enorm viel Zeit verbracht, darüber zu sprechen, wie wir die Amiga
Gemeinde von der jetzigen Plattform zu der nächsten Generation bringen
können. Die derzeitige Amiga Plattform hat noch einige nützliche Jahre vor
sich, doch man investiert nicht darin, weil die nächste Generation schon
bereitsteht. Ein Vorschlag ist, die Next Generation "AmigaSoft" an das
Operating Enviroment (OE) anzuschließen, so daß es auf einem derzeitigen
Amiga mit Power-PC Karte läuft. Dies wäre keine optimale Konfiguration,
aber es wäre eine Lebensverlängerung der momentanen PPC-Amigas. Wir werden
über diese Möglichkeit nachdenken und das Ergebnis bekanntgeben.

Für mich persönlich war der Aufenthalt in Deutschland und England
wundervoll. Der Besuch war produktiv und sehr angenehm. Ich habe sehr nette
Leute kennengelernt und schöne Abende mit gutem Essen verbracht. Ich habe
es sehr genossen, mich mit Leuten aus der Amiga Gemeinde zu treffen. Nach
sechs Jahren Arbeit in der PC-Industrie mit leitenden Angestellten ist es
für mich wie eine frische Brise, mit Menschen zu arbeiten, die so
leidenschaftlich und enthusiastisch an ihrem Glauben festhalten. Ganz
besonders habe ich die langen Gespräche am Abend genossen, die von noch
mehr Kreativität und Überzeugung geleitet waren. Ich möchte allen, die an
diesen Veranstaltungen teilnahmen, danken, daß sie meinen Aufenthalt so
produktiv und angenehm gemacht haben. Für die Neugierigen: es war für mich
auch sehr aufregend, zusammen mit Petro mit 240 Sachen über die Autobahn zu
fegen. Ich danke Gott für die stabilen deutschen Autos und das gute
deutsche Bier.

Bevor ich zum Ende komme, möchte ich noch einige Themen ansprechen, die ich
kürzlich per Email bekommen habe. Erst einmal möchte ich unsere
Hardware-Produktpläne klarstellen. Amiga hat vor, zum Ende des 4. Quartals
1999 einen Multimedia-Computer der nächsten Generation auf den Markt zu
bringen. Dieser Computer wird eine einzigartige Architektur, ein
außerordentliches Betriebssystem, eine geniale 3D-Gameperformance und
zukunftsorientierte Multimediabestandteile besitzen. Ich bin sehr
zuversichtlich, daß diese Computer voll und ganz den Erwartungen der Amiga
Gemeinde an eine nächste Generation entsprichen. Leider können wir noch
keine Details veröffentlichen, da wir mit unseren Partnerfirmen einen
Vertrag geschlossen haben, hierüber Stillschweigen zu bewahren. Außerdem
müssen wir vorsichtig sein, um nicht vorzeitig unsere Konkurrenz über
unsere Pläne zu informieren. Was ich jedoch sagen kann, ist daß unsere
Technologie-Partner, mit denen wir zusammenarbeiten, extrem begeistert von
unserem Weg und unserer Technologie sind. Es gibt Amiganer in allen großen
Technologie-Unternehmen, und sie sind sofort bereit, bei einer neuen
Computerrevolution mitzuhelfen. Unter diesen Partnern sind große
Technologie-Firmen und Komponentenhersteller der Computerindustrie. Ich
denke, wir werden auf der World of Amiga und auf der AmiWest Show im Juli
mehr verraten können.

Der neue Amiga Multimedia Computer wird ein zu Hause vernetztes
"Information Appliance" Umfeld bedienen. Dies ermöglicht den vernetzten
Geräten den Zugriff auf die Power und auf die Features dieses Computers.
Ich werde den Begriff "Information Appliance" noch einmal genauer
definieren, da dies ein bedeutsamer Ausdruck in der Computerindustrie wird.
"Information Appliances" sind keine digitalen Toaster, Kühlschränke oder
Öfen mit LCD Displays. Es sind Geräte wie kabellose LCD Tableaus, Internet
Terminals, Spielgeräte und digitale Set-Top Boxen. Diese Geräte sind durch
ein Netzwerk verbunden und dann in ein einzelnes Betriebssystem (Operating
Enviroment) integriert. Der Grund, warum wir den Begriff "Operating
Enviroment" (kurz "OE") verwenden ist es, damit eher unsere neue Software
zu beschreiben als das Betriebssystem. Denn unsere Software ist viel mehr
als nur das eigentliche Betriebssystem.

Außer dem genannten Multimedia-Computer entwickelt Amiga Designs für eine
Vielzahl von "Information Appliances" Geräten wie kabellosen LCD Tableaus.
Es ist unser Ziel, ein komplettes Homecomputer-Umfeld zu ermöglichen,
anstatt nur einen Computer nutzen zu können. Wir werden andere Entwickler
ermutigen, Amiga-kompatible Computer und "Information Appliances" zu
entwickeln und auf den Markt zu bringen. Um unsere Absichten der Amiga
Gemeinde ganz klar zu erläutern, werden wir unser erstes Produktkonzept an
die Amiga Presse weitergeben, das dann in den nächsten Ausgaben
veröffentlicht wird. Ich hoffe, dies bringt Licht in unsere Produktpläne.
Wir werden weitere Details veröffentlichen, sobald es angemessen ist.

Das zweite Thema, das ich noch ansprechen möchte, ist der
Entwickler-Support von Amiga. Die Amiga Entwicklergemeinde ist für uns sehr
wichtig und wir werden eine aktive Rolle bei dem Entwickler Support
einnehmen. Wir erstellen Pläne für den finanziellen und technischen
Support. Wir werden in den nächsten 60-90 Tagen mehr darüber sagen können,
wenn wir außerdem weitere technische Informationen an Entwickler
herausgeben werden.

Außerdem habe ich die "Major Activities" Rubrik aktualisiert, um so noch
genauer den Status der Programme von Amiga zu erläutern. Ihr solltet es
lesen. Zusätzlich haben wir noch eine "Monthly Questions and Answers" Seite
in der "Executive Update" Rubrik eingerichtet. Diese Seite wird alle Fragen
beantworten, die mir am häufigsten per Email geschickt wurden.

Abschließend möchte ich noch sagen, daß ich jetzt mehr als je zuvor von den
Möglichkeiten für Amiga und für die Gemeinde begeistert bin. Es war eine
lange Durststrecke, aber die Amiga Gemeinde ist immer noch die Beste in der
gesamten Computerindustrie und die Zeit ist reif für eine neue
revolutionäre Architektur und Plattform. Ich werde alle über unseren
Fortschritt auf dem Laufenden halten und verspreche, noch mehr Details
preiszugeben, sobald die Zeit gekommen ist.

Alles Gute
Jim Collas
President, AMIGA�

(Quelle: AMIGA)